Die große Abnehm-Sprechstunde

Wie verbrenne ich beim Training mehr Kalorien?

Wie du durch clevere Trainingsmethoden und gezielte Reize mehr aus jeder Minute Bewegung herausholst.

Mehr herausholen aus dem, was man ohnehin schon macht – genau das wünscht sich Tobias, 38, der regelmäßig trainiert, aber irgendwie das Gefühl hat, dass „nicht viel passiert“. Er schwitzt, bewegt sich, macht alles richtig – und trotzdem bleibt der Fortschritt auf der Waage aus. Seine Frage: Wie kann ich beim Training mehr Kalorien verbrennen – ohne gleich doppelt so lange trainieren zu müssen?

Eine berechtigte und sehr häufig gestellte Frage. Denn oft liegt es nicht daran, dass wir trainieren – sondern wie. In diesem Artikel zeige ich dir ganz praktisch, welche Stellschrauben du drehen kannst, um deinen Kalorienverbrauch beim Training deutlich zu steigern – ganz ohne Marathon oder Höchstleistung.

Verstehe zuerst, wie dein Körper Kalorien verbrennt

Kalorienverbrauch ist mehr als nur Bewegung. Er setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen:

  • Grundumsatz: Das ist die Energie, die dein Körper im Ruhezustand verbraucht – z. B. für Atmung, Organe, Körperwärme. Je mehr Muskelmasse du hast, desto höher ist dieser Wert.
  • Leistungsumsatz: Das ist die Energie, die du zusätzlich durch Bewegung verbrennst – z. B. durch Sport, Spaziergänge, Treppensteigen etc.
  • Nachbrenneffekt (EPOC): Nach intensiven Einheiten verbrennt dein Körper auch in Ruhe noch mehr Kalorien – zum Wiederaufbau, zur Regeneration.

Wenn du beim Training mehr Kalorien verbrennen willst, solltest du also an genau diesen Punkten ansetzen: mehr Leistung, mehr Intensität, mehr Nachwirkung.

1. Intensität ist der Schlüssel – trainiere nicht nur, bewege deinen Körper

Ein häufiger Fehler ist das „Durchziehen“ von Sporteinheiten in gleichbleibendem Tempo – ohne echten Reiz. Der Körper gewöhnt sich schnell an gleichförmige Belastungen. Wenn du zum Beispiel immer 30 Minuten joggst, verbrennst du zwar Kalorien – aber irgendwann stagniert der Effekt.

Was hilft:

  • Intervalltraining (Wechsel aus Belastung & Pause)
  • Pulsphasen (z. B. 1 Minute schneller, 1 Minute locker)
  • Tempowechsel beim Laufen, Radfahren oder Crosstraining
  • Kombinierte Übungen wie Burpees, Ausfallschritte mit Sprung etc.

Ein intensives Intervalltraining (HIIT) kann in 20 Minuten mehr Kalorien verbrennen als ein lockeres Lauftraining über 45 Minuten – und erzeugt gleichzeitig einen stärkeren Nachbrenneffekt.

2. Baue mehr große Muskelgruppen ein

Je mehr Muskeln bei einer Übung beteiligt sind, desto höher ist der Energieverbrauch. Isolierte Übungen wie Bizepscurls sind nett – aber sie bringen beim Kalorienverbrauch kaum etwas.

Besser sind Ganzkörperübungen wie:

  • Kniebeugen
  • Kreuzheben
  • Ausfallschritte
  • Liegestütze
  • Kettlebell-Swings
  • Klimmzüge (wenn möglich)

Auch Übungen, bei denen du in Bewegung bleibst (z. B. Burpees oder Mountain Climbers), steigern den Kalorienverbrauch enorm – weil sie Kraft und Ausdauer gleichzeitig fordern.

3. Nutze den Nachbrenneffekt gezielt aus

Der sogenannte EPOC-Effekt (Excess Post-exercise Oxygen Consumption) sorgt dafür, dass dein Körper nach einem harten Training noch lange weiter Energie verbrennt – weil er sich wieder in den Ruhezustand bringen muss. Das gilt besonders bei intensiven Einheiten mit kurzen Pausen.

Was begünstigt den Nachbrenneffekt?

  • Kurze, intensive Intervalltrainings
  • Workouts mit hoher Herzfrequenz
  • Krafttraining mit kurzen Satzpausen
  • Zirkeltraining mit wechselnden Übungen

Wichtig: Auch wenn du nur 30 Minuten trainierst – wenn du in dieser Zeit wirklich alles gibst, ist der Effekt oft größer als bei einem lockeren 60-Minuten-Workout.

4. Trainiere mit mehr Widerstand – mehr Gewicht = mehr Kalorien

Viele machen den Fehler, mit zu leichten Gewichten oder ohne echten Widerstand zu trainieren. Klar: Es ist angenehm – aber dein Körper muss sich nicht anstrengen.

Tipps:

  • Nutze Kurzhanteln, Widerstandsbänder oder Kettlebells
  • Erhöhe schrittweise dein Trainingsgewicht
  • Mach weniger Wiederholungen, dafür mit mehr Belastung
  • Trainiere in der „langsamen Phase“ bewusst (z. B. beim Absenken)

Gerade beim Krafttraining ist die Muskelspannung entscheidend. Je mehr du deine Muskeln forderst, desto mehr Energie benötigen sie – auch nach dem Training.

5. Kombiniere Ausdauer und Kraft – für den maximalen Effekt

Warum nicht beides kombinieren? Ein sogenanntes „Metabolic Workout“ vereint Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit – ideal für den Kalorienverbrauch.

Beispiel-Workout (30 Minuten):

  • 5 Min. Aufwärmen (z. B. Seilspringen)
  • 3 Runden je 6 Minuten Zirkel:
    • 1 Min. Kniebeugen mit Gewicht
    • 1 Min. Burpees
    • 1 Min. Ausfallschritte
    • 1 Min. Mountain Climbers
    • 1 Min. Rudern mit Widerstandsband
    • 1 Min. Pause
  • 5 Min. Cooldown & Dehnung

Solche Einheiten bringen dich richtig ins Schwitzen – und regen deinen Stoffwechsel maximal an.

6. Trainiere in der richtigen Zeit & Umgebung

Klingt nebensächlich – ist aber nicht zu unterschätzen: Wenn du müde, gestresst oder satt bist, ist dein Training oft weniger intensiv. Achte deshalb auf den richtigen Zeitpunkt:

Optimal ist es:

  • Wenn du dich körperlich frisch fühlst
  • Mit etwas Zeitabstand zur letzten Mahlzeit
  • In motivierender Umgebung (Musik, Licht, Ort)
  • Mit klarer Zielsetzung (z. B. „Heute mache ich 3 Runden Zirkel“)

Auch mentale Präsenz spielt eine Rolle: Wer „bei der Sache ist“, trainiert konzentrierter – und holt mehr raus.

7. Mehr Kalorien durch mehr Bewegung im Alltag

Wichtig: Der Kalorienverbrauch durch Sport macht nur einen Teil deines gesamten Tagesbedarfs aus. Oft entscheidender ist, was du außerhalb des Trainings tust.

So geht’s:

  • Treppen statt Aufzug
  • Spaziergang statt Sitzen in der Mittagspause
  • Fahrrad statt Auto
  • Stehschreibtisch oder bewegte Pausen
  • Putzen, Gartenarbeit, Spielen mit Kindern

Tobias zum Beispiel hat seinen Arbeitsweg teilweise aufs Fahrrad umgestellt und nimmt nun jede Treppe – das sind zusätzliche 200–300 Kalorien am Tag.

8. Verändere deine Trainingsroutine regelmäßig

Der Körper ist ein Anpassungskünstler. Was am Anfang noch anstrengend ist, wird nach ein paar Wochen zur Routine – und der Kalorienverbrauch sinkt. Deshalb:

Alle 4–6 Wochen:

  • Trainingsart wechseln (z. B. Kraft, Ausdauer, Intervall)
  • Übungen austauschen
  • Trainingsintensität steigern
  • Neue Reize setzen (z. B. Outdoor-Training, Partnerworkout)

So bleibt dein Körper in Bewegung – auch innerlich.

9. Achte auf deine Ernährung – auch rund ums Training

Kalorienverbrauch ist das eine – Kalorienzufuhr das andere. Wer nach dem Training gleich doppelt so viel isst wie vorher, macht den Effekt zunichte.

Tipps für mehr Trainingserfolg:

  • Kein „Belohnungsessen“ nach jeder Einheit
  • Ausgewogene Ernährung mit viel Protein
  • Wasser statt Kaloriengetränke
  • Kleine, nährstoffreiche Mahlzeiten vor und nach dem Training

Besonders wichtig: Genügend Eiweiß, um Muskulatur zu schützen und den Stoffwechsel anzuregen.

Fazit: Mit klugen Strategien verbrennst du mehr – ganz ohne länger zu trainieren

Tobias hat mittlerweile seine Workouts umgestellt: mehr Intervalltraining, mehr Gewichte, mehr Abwechslung – und vor allem mehr Freude. Und siehe da: Der Kalorienverbrauch ist gestiegen, der Bauch wird kleiner, und die Motivation größer.

Auch du kannst beim Training mehr Kalorien verbrennen – wenn du gezielt an den richtigen Stellschrauben drehst. Es geht nicht um „mehr“ Zeit, sondern um effektiver genutzte Zeit. Und genau darin liegt die Kraft einer echten Veränderung.

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