Die große Abnehm-Sprechstunde

Warum vergleiche ich mich ständig mit anderen?

Sich zu vergleichen ist menschlich – doch zu viel davon kann blockieren, verletzen und vom eigenen Weg ablenken. Was wirklich dahintersteckt und wie du da rauskommst.

Sandra aus Aachen hat uns gefragt: „Ich erwische mich ständig dabei, wie ich mich mit anderen vergleiche – ob bei Instagram, im Fitnessstudio oder im Freundeskreis. Und jedes Mal fühle ich mich hinterher schlecht. Warum mache ich das – und wie komme ich da raus?“

Diese Frage ist so ehrlich wie wichtig. Denn das ständige Vergleichen betrifft viele – gerade, wenn es ums Abnehmen, den Körper oder den eigenen Lebensstil geht. Wir schauen, was andere essen, wie sie aussehen, wie diszipliniert sie sind, wie viel sie schaffen. Und oft bleiben wir selbst enttäuscht zurück.

Dabei ist das Vergleichen kein Zeichen von Schwäche – sondern ein zutiefst menschlicher Mechanismus. Doch wie bei vielen Dingen im Leben kommt es darauf an, wie wir damit umgehen.

Der Ursprung: Warum vergleichen wir uns überhaupt?

Der Vergleich mit anderen war für unsere Vorfahren überlebenswichtig. In Gruppen zu leben bedeutete Sicherheit. Zu wissen, wo man innerhalb dieser Gruppe steht, half beim Einschätzen von Chancen und Risiken. Wer zu weit abwich, riskierte Ablehnung oder Ausgrenzung.

 

Auch heute noch will unser Gehirn wissen: „Bin ich okay so, wie ich bin?“ Und es sucht nach Anhaltspunkten – oft im Außen. Das Problem: Unsere Welt hat sich verändert. Die Gruppen sind größer, die Vergleiche unendlich – und oft völlig verzerrt.

So entsteht das Gefühl, nicht genug zu sein

Ob im Alltag oder online – wir bekommen ständig Eindrücke von anderen Menschen. Doch was wir sehen, ist selten die ganze Wahrheit. Wir vergleichen unsere Schwächen mit ihren Stärken, unsere Unsicherheiten mit ihren Erfolgen – und verlieren dabei aus dem Blick, was uns selbst ausmacht.

Ein paar typische Auslöser für Vergleiche:

  • Social Media: makellose Körper, perfekte Mahlzeiten, scheinbar müheloses Glück
  • Freundeskreis: „Sie ist viel disziplinierter als ich.“
  • Alltagssituationen: „Warum schafft er das und ich nicht?“

Was dabei fast immer passiert: Wir schneiden schlechter ab – zumindest gefühlt. Und dieses Gefühl kann uns blockieren.

Die Folgen von ständigem Vergleichen

Ständiges Vergleichen kann deine Motivation, dein Selbstwertgefühl und deine Lebensfreude massiv beeinträchtigen. Es entsteht ein innerer Kritiker, der nie zufrieden ist – und jede Anstrengung kleinredet.

Mögliche Auswirkungen:

  • Du verlierst den Blick für deine eigenen Erfolge.
  • Du bist dauerhaft angespannt oder unzufrieden.
  • Du fühlst dich ständig unter Druck.
  • Du gibst schneller auf, weil „andere es eh besser machen“.

Kurz gesagt: Der Vergleich kann dir die Freude an deinem eigenen Weg nehmen – und dich in Dauerselbstzweifel stürzen.

Was wirklich hinter dem ständigen Vergleichen steckt

Oft geht es nicht um die anderen – sondern um eine innere Unsicherheit. Das Vergleichen ist dann ein Versuch, den eigenen Wert zu bestätigen: „Wenn ich besser bin als XY, dann bin ich okay.“ Doch dieses Konstrukt hält nie lange.

Häufige innere Überzeugungen, die das Vergleichen antreiben:

  • „Ich bin nicht gut genug.“
  • „Ich muss erst perfekt sein, um wertvoll zu sein.“
  • „Andere haben es leichter als ich.“

Diese Glaubenssätze wirken im Hintergrund – und treiben dich dazu, im Außen Bestätigung zu suchen. Doch die wirkliche Lösung liegt in deinem Inneren.

Wie du den Kreislauf durchbrichst

Der erste Schritt: Erkenne, dass der Vergleich ein Symptom ist – kein Persönlichkeitsfehler. Je achtsamer du dir diesen Mechanismus bewusst machst, desto eher kannst du ihn verändern.

Einige bewährte Strategien:

1. Vergleich bemerken – und stoppen Wenn du merkst, dass du dich gerade wieder vergleichst, sag innerlich: „Stopp. Ich gehe jetzt wieder zu mir zurück.“ Das klingt simpel – aber dieser kleine Break hilft enorm.

2. Den Fokus auf dich selbst lenken Was brauchst du gerade? Was hat dich bisher weitergebracht? Was ist dir wirklich wichtig? Statt auf andere zu schauen, richte deinen Blick bewusst auf dich selbst.

3. Realismus statt Perfektion Erinnere dich: Was du bei anderen siehst, ist nicht die ganze Wahrheit. Jeder Mensch hat Unsicherheiten, Rückschläge, Zweifel. Auch wenn das nach außen oft anders aussieht.

Was dir dabei hilft, dich weniger zu vergleichen

Statt dich in Vergleichen zu verlieren, kannst du lernen, dich selbst besser wahrzunehmen – mit all deinen Stärken und Grenzen.

Hilfreiche Ansätze:

  • Führe ein Erfolgstagebuch mit kleinen, echten Fortschritten.
  • Entfolge Social-Media-Kanälen, die dich runterziehen.
  • Umgib dich mit Menschen, die dich bestärken – nicht kleinmachen.
  • Übe dich in Selbstmitgefühl: Sprich mit dir wie mit einer guten Freundin.

Diese Schritte helfen dir, deinen inneren Maßstab wieder auf dich selbst auszurichten – nicht auf andere.

Warum echte Veränderung nur von innen kommt

Du kannst dich hundertmal vergleichen – es wird dich nicht glücklicher machen. Echte Veränderung beginnt immer dann, wenn du dich dir selbst zuwendest. Wenn du aufhörst, dich kleinzumachen – und anfängst, deinen eigenen Weg zu sehen.

Denn du bist nicht auf der Welt, um so zu sein wie andere. Du bist hier, um du selbst zu sein – mit allem, was dazugehört.

Was dir langfristig hilft, im Vergleich gelassener zu werden

Die gute Nachricht: Du kannst lernen, dich weniger zu vergleichen. Nicht, weil du dich völlig abschottest – sondern weil du bewusster wählst, was du in dein Leben lässt.

Zwei einfache Impulse:

1. Der Perspektivwechsel Wenn du dich vergleichst, frag dich: „Was sagt das eigentlich über mich?“ Oft steckt hinter dem Neid ein verborgener Wunsch – z. B. nach mehr Leichtigkeit, Selbstvertrauen oder Anerkennung. Nimm diesen Wunsch ernst – und schau, wie du ihn dir auf deine Weise erfüllen kannst.

2. Der eigene Maßstab Statt andere als Maßstab zu nehmen, formuliere deine eigene Definition von Erfolg, Glück oder Fortschritt. Was ist für dich ein guter Tag? Was bedeutet für dich „dranbleiben“? Wenn du deinen Maßstab findest, wirst du unabhängiger vom Urteil anderer.

Fazit: Der Vergleich will dir etwas zeigen – aber nicht dein Leben bestimmen

Sandra aus Aachen – und allen, denen es ähnlich geht – sei gesagt: Du bist nicht falsch, weil du dich vergleichst. Es zeigt nur, dass du wachsen willst. Doch das echte Wachstum beginnt in dir.

 

Statt dich kleiner zu machen, fang an, dich besser kennenzulernen. Statt dich zu messen, fang an, dich wertzuschätzen. Du wirst sehen: Der Moment, in dem du dich selbst anerkennst, ist der Moment, in dem der Vergleich seine Macht verliert.

Und genau da beginnt dein eigener Weg – frei, stark und ganz bei dir.

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